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Auch Mäuse kommen in den Himmel

Wenn die kleine Maus Dalli vor dem hungrigen Fuchs Weißbauch flieht, ist sie außer sich vor Angst. Doch ihr Sturz von einem Felsen bedeutet nicht das Ende, sondern den Beginn eines großen Abenteuers. Dalli landet im Himmel der Tiere, wo alles wunderbar ist. Ein einziger Schatten trübt ihre Freude: Weißbauch taucht plötzlich ebenfalls an diesem Ort auf! Dallis Entsetzen ist grenzenlos, doch bald stellt sich heraus, dass im Himmel der Tiere wirklich alles anders ist als auf der Erde – und dass selbst aus ehemaligen Erzfeinden gute Freunde werden können, die gemeinsam viel Spaß haben. Doch eines Tages muss Dalli eine Entscheidung treffen: Wie soll es weitergehen?

Verlag Sauerländer 2011

 

Die filmische Adaption der Geschichte hatte ihre Premiere im Jahr 2021.  www.micebelonginheaven.com

Das Tor öffnete sich von selbst und Dalli schlüpfte mit pochendem Herzen auf die andere Seite. Sie ging ganz langsam und schaute vorsichtig in alle Richtungen. Überall konnte Gefahr lauern und eine vernünftige Maus musste mit allem rechnen. Dalli war vernünftig, deshalb wollte sie kein Risiko eingehen – auch wenn sie tot war. Hinter dem Tor erstreckte sich eine Wiese, über die sich ein Pfad schlängelte. Es sah hier so ähnlich aus wie hinter dem Forsthaus, sodass bald alle Angst von Dalli abfiel. Das Badezimmer muss dort sein, wo Wasser ist, dachte sie und lief auf dem Pfad in die Richtung, aus der Blubbern und Geplätscher ertönte. In Kürze erreichte sie den Waldrand. Dort blieb sie stehen und sah sich ratlos um. Zu Hause, in ihrem Wald, kannte sie jeden Baumstock, jeden Stein, aber hier fürchtete sie, dass sie sich verlaufen könnte. Der Pfad verschwand im Gras, das Blubbern erklang von allen Seiten und Dalli wusste nicht, wohin sie gehen sollte. „Immer geradeaus!“, ertönte es in diesem Moment über ihr. Sie hob den Kopf und erblickte einen Buntspecht. Er saß auf einem Ast und schaute von oben auf Dalli herab, wie es nur Buntspechte können. „Bist neu hier, was?“ „Ich suche das Badezimmer“, sagte Dalli höflich. Sie beschloss, den überheblichen Ton des Buntspechts nicht zu beachten. „Dass ihr Mäuse immerzu etwas suchen müsst!“, grinste der Buntspecht. „Ich habe noch keine einzige gesehen, die geradeaus ihrem Schnabel nach gelaufen wäre!“ „Das kommt wohl davon, dass wir Mäuse keinen komischen Rotzschnabel haben“, Dalli konnte sich eine höhnische Bemerkung nicht verkneifen. Mit einigen Geschöpfen konnte man beim besten Willen einfach nicht freundlich sprechen! Buntspecht schien jedoch durch ihre Antwort keineswegs beleidigt zu sein. „Das ist cool, das muss ich mir merken, ha ha! Ich sag´s dem Star, wenn ich ihn sehe!“, lachte er. „Zu ihm passt das wie der Deckel auf den Topf: komischer, stinkender Rotzschnabel!“ „Stinkender habe ich nicht gesagt!“ „Na und? Hauptsache, daß es den Star auf die Palme bringt! Ich freue mich schon darauf, wie er vor Wut schäumen wird. Seine Eitelkeit ist grenzenlos“, erklärte der Buntspecht und flog empor. „Warte! In welche Richtung soll ich laufen?“ „Dass ihr Mäuse immerwährend laufen müsst! Flieg mit, wir sind gleich da!“ Da erinnerte sich Dalli, dass sie jetzt fliegen konnte. Wie war es möglich, dass sie es vergessen hatte? Sie hob ab und holte den Buntspecht bald ein. „Immer geradeaus?“, rief sie ihm nach. „Na klar“, antwortete er und Dalli hörte, wie er im Flug kicherte. „Immer geradeaus hinter dem komischen, stinkenden Rotzschnabel!“

Das Buch erhielt den

Litera Magnesia Preis 2007 

 

und den Goldenen 

Band Preis 2006.

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